„Eigentlich ist Henrik ja ganz süß. Schade nur, dass er so eine absolute Null in Französisch ist. Nouvelleville hat ihn mal wieder vor der ganzen Klasse fertig gemacht. Aber angeblich liest Henrik Jules Verne im Original. Vielleicht ist er nur schüchtern? Ich kann die Party ja mal abchecken und Lena mitnehmen. Vielleicht könnte Henrik mit nach Frankreich fahren? Wir brauchen eh noch Leute und es wär’ bestimmt gut für seine mündliche Note...“ (Tagebuch Valerie)
Bei dem Vortreffen schart sich alles um den Gitarre spielenden Mädchenschwarm Niklas (THADDÄUS MEILINGER). Es werden Liedchen geträllert und auch sonst ist die Veranstaltung an mangelnder Coolness kaum zu überbieten. Doch bald sind Johannes und Henrik inmitten der seltsamen Freaks unterwegs nach Frankreich in das verschlafene Örtchen St. Symphorien sur Coise.
„Verpasst Du die amouröse Steigungskurve, ist sie nur noch ne gute Freundin!“ (Johannes)
Bei einem Zwischenstopp in Paris wird die Stadt der Liebe ihrem Ruf mehr als gerecht: Im perfekt romantischen Moment auf der Pont des Arts, kurz vor dem alles entscheidenden ersten Kuss, eröffnet ihm Valerie „Niemals würde ich den ersten Schritt machen.“ Doch anstatt selbst die Initiative zu ergreifen und sie auf der Stelle zu küssen, lässt Henrik den Moment verstreichen. Dumm gelaufen.
Als die Truppe endlich am Zielort ankommt, wirken die französischen Teilnehmer des Austausches noch verrückter als die Deutschen. Und ausgerechnet Cyril (ANTOIN MORIN), Henriks Austauschpartner, spricht kein Wort deutsch - Henrik ist bedient. Er lebt in einem heruntergekommenen Schloss, wo er gleich in der ersten Nacht einen wichtigen Tonkrug zerbricht. Doch damit nicht genug, schon am nächsten Morgen blamiert er sich beim Familienfrühstück gehörig. Er schüttet sich Rotwein ins Müsli, weil er das für einen echt französischen Brauch hält.
„Dann frag doch deinen perfekten Superfranzosen!“ (Henrik)
Doch am schlimmsten ist, dass Valerie plötzlich nur noch Augen für ihren Ferienfreund Mathieu (CYRIL DESCOURS) hat.
„Komme hier zu gar nichts mehr. Aber es ist sooooo !!!!!!! schön wieder in Frankreich zu sein. Aber warum ist Mathieu nur so supercool? Wenn wir allein sind ist er lieb und nett und sobald jemand von den anderen daneben steht, besonders Henrik, spielt er den Supercoolen. Aber er ist und bleibt mit Abstand der Süßeste aller süßen Franzosen!!!!!! Und er gehört mir ganz allein!“ (Tagebuch Valerie)
Der charismatische, blonde Mathieu stellt sich als Valeries Austauschfreund vom vergangenen Jahr heraus. Ist Henrik grundlos in der tiefsten französischen Provinz gestrandet, weil Valerie einen festen Freund hat? Zu allem Überfluss entdeckt er, dass Mathieu auch andere Mädchen anbaggert. Wenigstens interessiert sich die hübsche Charlotte (ÉLODIE BOLLÉE) für Henrik. Als Valerie einen Streit mit Mathieu hat, will Henrik bei der bevorstehenden Party endlich den ersten Schritt wagen und alles riskieren.
Wie kann Mathieu mir das nur antun! Ausgerechnet mit Charlotte zu schlafen, die sowieso mit jedem ins Bett geht! Mathieu kapiert einfach gar nichts: Was hat Sex mit Liebe zu tun? Wie konnte ich nur so bescheuert sein? Warum suche ich mir so einen aus? Warum kapiere ich nicht, was da abläuft? „Oh, du bist so toll!“, „Du bist die Einzige“ – blödmann!“ (Tagebuch Valerie)
Als es dann soweit ist, verpasst Henrik seine Chance. Niedergeschmettert muss er mit ansehen, wie Niklas ihm zuvorkommt. Er ist es, der Valerie auf der Tanzfläche küsst. Henrik fühlt sich elend und allein, nicht einmal Kumpel Johannes interessiert sich noch groß für ihn, sondern ist dem Frankreich-Fieber der restlichen Gruppe verfallen. Kein Wunder, dass der frustrierte Henrik beinahe Charlottes forschem Charme erliegt. Er betrinkt sich und beide leihen sich das Auto seiner Gasteltern für eine Spritztour über Äcker und Wiesen. Zum ersten Mal lässt er sich gehen, hat Spaß und fühlt sich endlich als Teil des Austausches. Er feiert, tanzt und singt sogar mit den anderen. Nach ein paar Tagen droht er sogar auf Charlottes äußerst einladendes Angebot einzugehen…
„Würdest Du mit jemandem ins Bett gehen ohne verliebt zu sein?“ (Valerie)
Doch erst nach einer Auseinandersetzung mit Mathieu, einer wilden Schlägerei und einer äußerst unangenehmen Situation mit Charlotte begreift Henrik: Valerie ist die einzig Richtige! Zu dumm, dass ihm das erst einfällt, als die halbnackte Charlotte auf ihm liegt. Was nicht so schlimm wäre, wenn ihn nicht Valerie dabei erwischen würde! Zutiefst verletzt, macht sie auf dem Absatz kehrt und hält Henrik für den miesesten Typen auf der Welt. Was nun?
Am Tag der Abfahrt wird Henrik schlagartig klar, dass er Valerie endlich klipp und klar seine Liebe gestehen muss, jetzt und sofort! Aber als sich herausstellt, dass Valerie schon am Bahnhof ist, um mit dem Zug zu ihren Verwandten in die Bretagne zu reisen, scheint alles zu spät. Wild entschlossen kapert Henrik den Reisebus der Austauschtruppe und jagt Valerie hinterher…
Zur Produktion
Vom 1. August 2005 bis zum 28. September 2005 fanden in München, Paris und in den französischen Orten St. Martin-en-haut und St. Symphorien-sur-Coise bei Lyon die Dreharbeiten zum Kinofilm FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER statt, dem Kinospielfilmdebüt von Drehbuchautor und Regisseur Christian Ditter (VERZAUBERT).
Im Mittelpunkt der von der NEOS Film, in Co-Produktion mit Rat Pack und Hector Films produzierten romantischen Jugendkomödie steht der Ferienaufenthalt von Henrik, gespielt von Jungstar François Göske. „Und wie im Ferienlager kamen wir uns auch am Set vor“, erinnert sich Regisseur und Drehbuchautor Christian Ditter.
Zwei Drittel der deutsch-französischen Koproduktion entstanden on location in Frankreich, südwestlich von Lyon. Dort hatte Ditter zu Gymnasialzeiten selbst einen Schüleraustausch erlebt und diesen als Inspiration für seinen eigenen Kinofilm genutzt: „Schon in der Drehbuchphase kehrte ich nach St. Symphorien-sur-Coise zurück, um mich dort inspirieren zu lassen. Und siehe da, es kannten mich sogar noch Leute von damals, alte Freundschaften lebten wieder auf.“
Kein Wunder, dass die Bewohner des Örtchens später auch das gesamte Filmteam unterstützten. Darsteller und Stab okkupierten sämtliche Betten im Umkreis von zehn Kilometern des Drehortes, Produktionsbüros wurden in öffentlichen Gebäuden eingerichtet, der Bürgermeister räumte sogar bereitwillig einen Raum im Rathaus, um Platz für die Filmcrew zu schaffen. So wie die Gastfreundschaft der Franzosen den Dreh erleichterte, so erschwerten ihn nationale bürokratische Hürden. Weil die Darsteller möglichst authentisch wirken sollten, wollte die Produktion keine 20jährigen die Teenies auf Ferienfahrt spielen lassen. Deshalb „hatten wir auch 15-17jährige Darsteller verpflichtet“, erläutert Produzent Christoph Menardi von der jungen Produktionsfirma NEOS Film. Da zwei Drittel des Films spätabends spielen, wurde dies aufgrund der frz. Jugendarbeitsgesetze zu einem behördlichen Spießrutenlauf.
Also hieß es warten auf entsprechende Ausnahmegenehmigungen. Diese wurden aber nur für einzelne Personen erteilt und das auch nur einen Tag vor dem Dreh der jeweiligen Szene. „Unser Drehplan wurde dadurch fremdbestimmt“. Schließlich entschloss man sich dazu, einen Teil der Gebäude, in denen Nachtszenen spielten, mit einer Außenverschalung zu umhüllen, um die Nachtszenen dort auch tagsüber drehen zu können. „Insgesamt war der Dreh ein Mittelding zwischen Alptraum aus Wetterkatastrophe und Behördengängelei sowie einem lustigen Ferienlager“, erinnert sich auch Co-Produzent Christian Becker von Rat Pack Film.
Eine Herausforderung stellte auch der Dreh jener Actionszene dar, in der Henrik einen Bus kapert, um Valerie zum Bahnhof hinterher zu jagen. „Um die Szene realistisch wirken zu lassen, engagierten wir einen Stuntfahrer“, erläutert Christian Ditter. Der sollte aber, damit in Nahaufnahmen auch François Göske alias Henrik zu sehen war, einen Busabschleppwagen steuern, an dem der eigentliche Bus hing. Doch woher nehmen und nicht stehlen inmitten der tiefen französischen Provinz? Erst in Lyon wurde die Produktion fündig: „Mir war, als ob wir den einzigen Abschleppwagen für Busse in ganz Frankreich, also die Nadel im Heuhaufen aufgetrieben hätten“, erzählt Christoph Menardi.
Die erfahrene Rat Pack Filmproduktion mit Produzent Christian Becker stieg in das Projekt FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER ein, „schlicht deshalb, weil wir Christian [Ditter] so hervorragend finden“, sagt Becker und prophezeit dem Nachwuchsregisseur „eine große Zukunft, menschlich ebenso wie künstlerisch. Als wir das Drehbuch zu FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER gelesen hatten, präsentierten wir das Projekt umgehend der Constantin Film, denn wir waren überzeugt davon, dass es funktionieren wird.“ Auch dort konnten sich die Verantwortlichen noch gut an eigene Jugenderfahrungen mit Filmen wie LA BOUM – DIE FETE (1980) erinnern. „Vielleicht war das der Grund dafür, dass unser Deal für FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER der schnellste aller Zeiten war“, schmunzelt Becker. „In nur sieben Tagen stand eine geschlossene Finanzierung auf Verleihseite für den Film.“
Dass FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER ein großes Potential besitzt, zeigte sich auch an anderer Stelle: Das ausgefeilte Musikkonzept zum Film von Uwe Kirbach und Christian Ditter überzeugte auch die deutsche Kultband „Wir sind Helden“. „Die Musiker gaben uns für unseren Film drei ihrer Songs, inklusive französischer Fassungen frei. Ergänzt wird der Soundtrack durch eigens komponierte Songs von Sängerin Paula, dem französischen Kultmusiker ARDAG, und der Berliner Newcomerband „Super 700“, freut sich Produzent Christoph Menardi.
Der mit einem Budget von knapp zwei Millionen Euro ausgestattete Kinofilm ist eine Produktion der NEOS Film in Co-Produktion mit Rat Pack und Hector Films und wird gefördert vom FFF FilmFernsehFonds Bayern (Erstlingsförderung), David Groenewolds GFP II Medienfonds, Minitraité, Eurimages, Rhône-Alpes Cinema dem Centre National de la Cinématographie (CNC) und der FFA Filmförderungsanstalt Berlin.
Interviews
Interview Christian Ditter
… ist mit Französisch als schlechtestem Schulfach für diesen Film geradezu prädestiniert. Auch ein Schüleraustausch in Frankreich in der zehnten Klasse brachte ihn nicht davon ab, das Fach noch vor der Oberstufe abzuwählen.
Wie kamst Du auf die Idee für FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER?
Ich rief mir meine eigene Schulzeit in Gütersloh in Erinnerung und den Schüleraustausch mit unserer französischen Partnerstadt St. Symphorien sur Coise. Das habe ich dann als Hintergrund für die Story genommen. Das Treatment schrieb ich über Nacht. Eine erste Drehbuchfassung stand nach wenigen Wochen. Dann bin ich nach St. Symphorien sur Coise gefahren, wo ich als 16-Jähriger beim Austausch war. Dort habe mich für die folgenden Drehbuchfassungen weiter inspirieren lassen und die Kleinstadt auch als Drehort gewählt.
Was unterscheidet denn FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER von anderen Teenagerfilmen mit dem Thema‚ die erste große Liebe’?
Ich wollte einen Film drehen, in dem es nicht nur schnöde um „das erste Mal“ geht. In den meisten Jugendkomödien steht der Sex im Mittelpunkt. FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER ist im Gegensatz dazu ein echter Liebesfilm für Teenager, in dem Verliebtheit, tiefe Gefühle und emotionale Erfahrungen im Mittelpunkt stehen. Wir nehmen die Gefühle der Teenager sehr ernst und machen uns lieber über alles andere lustig.
Wie ist man als 16jähriger so richtig verliebt, bzw. wie warst Du das?
Wenn man sich nicht traut, das Mädchen anzusprechen, geschweige denn, sie mal zum Rumknutschen zu bewegen, wenn einem wichtig ist, was das Mädchen denkt – besonders über die eigene Person -, dann ist man verliebt. Dann wird man uncool. Man bekommt Herzklopfen und verhält sich alles andere als normal oder gar entspannt.
Warum spielt die Story ausgerechnet in Frankreich?
Frankreich fasziniert mich, seit ich als Teenie „La Boum – die Fete“ im Kino sah. Danach war ich nicht nur schwer verliebt in Sophie Marceau sondern auch in dem Glauben, alle französischen Mädchen bzw. Frauen seien toll. Meine Französischlehrerin hat mir das Gegenteil bewiesen (lacht)! Ich habe während meines Frankreichaufenthalts zwar die Sprache gelernt und mich in der Schule verbessert. Sicherheitshalber habe ich das Fach dann aber doch abgewählt.
FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER wurde zum Großteil vor Ort gedreht. Ein gallisches Abenteuer?
Auf jeden Fall! Schon allein deshalb, weil die französischen Jugendschutzbestimmungen extrem streng sind und man eigentlich nur bis 22 Uhr drehen darf. Aber ein Drittel des Films spielt nachts. Und es wurde erst um 22.30 Uhr dunkel! Also konnten wir spätabends fast nur mit Ausnahmegenehmigungen drehen. Und selbst dann musste alles sehr schnell gehen. Es war im Extremfall wie bei einer Telenovela: Für eine Szene, für die wir eigentlich Stunden benötigt hätten, gab es teilweise nur einen einzigen Take. In diesen Fällen haben wir alles perfekt eingeprobt, solange es noch hell war. Nach Einbruch der Dunkelheit haben wir einfach nur noch Licht gesetzt und den Auslöser gedrückt. Das sind dann zum Teil die schönsten Szenen im Film geworden, weil die hohe Konzentration der Darsteller und des Teams den Szenen eine magische Energie gegeben hat.
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Wie habt Ihr Euch denn am Set verständigt?
Zunächst hatte ich schon den Ehrgeiz, mich auf Französisch durchzuschlagen. Nach meinen ersten Sätzen lächelten sämtliche Franzosen am Set milde, aber entgeistert. Da bin ich lieber auf Englisch umgestiegen. Dank zweisprachiger Regieassistenz, gab es aber auch eine Lösung für sprachliche „Härtefälle“ unter meinen Regieanweisungen.
Interview Christoph Menardi
… hatte im Abi-Zeugnis eine Eins in Französisch und dankt dafür noch heute seinem bekennend kommunistischen Lehrer. Der war der Meinung: In meiner Klasse besteht jeder! Und zwar gut, auch wenn er keinen einzigen korrekten französischen Satz beherrscht.
War der Dreh in Frankreich für die noch junge NEOS Film eine Herausforderung?
Wer denkt, Deutschland sei bürokratisch, der hat noch nie in Frankreich gedreht! Dort gibt es zig verschiedene Behörden, die alle irgendwie für irgendetwas und alles zugleich zuständig sind. Allein für die Jugenddrehgenehmigungen brauchten wir die Erlaubnis von gleich drei unterschiedlichen Stellen. Bei fast 20 jugendlichen Darstellern beschäftigten allein die aufwändigen Anträge unser Team für Monate.
Prinzipiell ist Produktion in Frankreich durch das CNC (Centre National de la Cinématographie) deutlich zentralistischer und rigoroser geregelt als in Deutschland. Das schafft zwar sehr klare Verhältnisse für große Kinofilme aber gerade bei einem Erstlingsfilm wie „Französisch für Anfänger“, der nur mit überproportionalem Engagement aller Beteiligten entstehen kann, waren diese Regelungen oft sehr herausfordernd.
Wie bist Du denn mit diesem Projekt in Kontakt gekommen?
Ich habe gemeinsam mit Christian an der Hochschule für Fernsehen und Film München studiert. Er war sogar der erste Regiestudent, den ich überhaupt dort kennen lernte. Ein Jahr danach sah ich seinen Kurzfilm „Verzaubert“ und war begeistert. Da wusste ich, dass ich mit Christian auf jeden Fall zusammen arbeiten wollte.
Es ergab sich aber kein passendes Projekt…
… fast ein Jahr lang nicht. Dann flatterte mir Christians erste Fassung seines Drehbuchs zu FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER in den Briefkasten. Und ich fand es super. Die Geschichte war so nah am richtigen Leben, hatte grandiose Dialoge und versetzte mich sofort in meine eigene Jugend zurück! Ab dann entwickelten wir das Projekt gemeinsam, zunächst auch mit unserer Kommilitonin Jenny Alten, die aber leider wegen einer Schwangerschaft aus dem Projekt aussteigen musste.
Woher überhaupt die Affinität zu einem frankophilen Film?
Seit 2001 gibt es verstärkte Bestrebungen die deutsch-französische Zusammenarbeit auch auf Filmenbene zu forcieren. So wurde mit dem sogenannten „Minitraté“ eine eigene Förderung dafür ins Leben gerufen und eine eigene deutsch-französische Masterclass für Produzenten eingerichtet, über die wir auch unseren französischen Co-Produzenten Julien Auger-Ottavi gefunden haben. „Französich für Anfänger“ war inhaltlich für diesen Rahmen ideal geeignet und ist die erste deutsch-französische Produktion in Spielfilmlänge, die in dem Umfeld der Masterclass entstanden ist.
Interview Christian Becker
…lernte in der Schule zwar zwei Jahre Französisch, hat sich aber dabei „im Grunde nur durchgemogelt“. In der Abschlussprüfung lief er dann aber zu Höchstform auf…
…Sie sahnten doch noch eine Eins in Französisch ab?
Eine 1,4! Und die bekam gleich die ganze Klasse. Die Abschlussarbeit bestand aus einem französischen Gedicht, dass diktiert wurde. Den Text hatte ich aber vorsorglich auf DINA1 vergrößert und hinten im Zimmer an den Klassenschrank gehängt. Die Lehrerin hat’s nicht gemerkt und alle waren glücklich.
Und wie sieht es mit der cineastischen Leidenschaft für Frankreich aus?
Abgesehen davon, dass ich Christian Ditter für einen sehr begabten Autoren und Regisseur halte, amüsiere ich mich köstlich über französische Filme wie zum Beispiel EIN MANN SIEHT ROSA, DIE BESTECHLICHEN-Trilogie oder auch DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU. Das spielte natürlich auch eine Rolle für unsere Beteiligung. Ich war mir sicher, dass wir mit FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER auch auf der richtigen Spur sind. Der enorme Bekanntheitsgrad von DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU und die daraus folgenden Probleme in Frankreich haben uns beim Dreh dann allerdings eher Probleme bereitet.
Inwiefern?
Die strengen Jugendschutzbestimmungen in Frankreich führten ohnehin schon zu einer Besetzung, mit der Schere im Kopf. Manche sehr jungen Darstellerinnen und Darsteller konnten bei der Besetzung erst gar nicht berücksichtigt werden. Vor Ort kam außerdem dazu, dass beim Start von DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU wohl auch Berichte über die Arbeitsbedingungen am Set durch die französische Presse gegangen waren. Deshalb waren die Behörden in unserem Fall natürlich besonders argwöhnisch bei der Erteilung von Ausnahmegenehmigungen.
Aber sonst lief beim Dreh alles glatt?
Wenn man davon absieht, dass 2005 dort der schlechteste Sommer seit Jahren war und es andauernd regnete (lacht)! Aber wir verloren wegen der Witterungsbedingungen zum Glück keine Drehtage. Es war nur leider nicht zu verhindern, dass in der sehr aufwendigen Busszene François Göske mit seinem Vehikel sowohl über regennasse als auch trockene Straßen kurvt.
Wie sah die Förderung für den Film aus?
Wir bekamen Erstlingsförderung vom FFF FilmFernsehFonds Bayern und von der FFA Filmförderungsanstalt Berlin. Ein Teil der Finanzierung lief über David Groenewolds GFP II Medienfonds, das Minitraité, Eurimages und schließlich noch französische Filmförderung durch Rhones-Alpes Cinema.
FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER kann mit einem Soundtrack aufwarten, auf dem auch Lieder von „Wir sind Helden“ zu hören sind…
Darauf sind wir besonders stolz, denn die „Helden“ prüfen solche Anfragen sehr genau. Wir haben der Band, die ihre Songs nur äußerst limitiert freigibt, sehr früh ein achtminütiges Promo mit einem sehr netten Brief von Christian Ditter geschickt, um sie von FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER zu überzeugen. Sie haben uns daraufhin drei Songs freigegeben, in der deutschen und einer französischen Version. Denn zufällig erscheint fast parallel mit unserem Filmstart auch ein französisches Album der „Helden“.
Interview François Göske
. hat eine Drei in Französisch und er würde das Fach im nächsten Jahr am liebsten abwählen, denn eigentlich ist "nur eine Drei" ja total peinlich.
Eine Drei in Französisch im Zeugnis zu haben, ist doch vertretbar.
. aber wohl nicht, wenn die eigene Mutter Französin ist! (lacht) Dann ist das irgendwie schon peinlich. Zu Hause reden wir nur Französisch und das kann ich auch sehr gut. Aber korrektes Schreiben und die Grammatik finde ich sehr schwer.
Dann war die völlig verkorkste Rede von Henrik auf der Abschlussveranstaltung für dich wohl die schwierigste Szene im Film?
Nö, gar nicht. Es war eher lustig das nachzuäffen. Ich kopiere auch sonst gerne Akzente und Dialekte, weil mir das sehr leicht fällt. Manchmal spiele ich aus Spaß den charmanten Franzosen "mit die niedlüsche Akzon".
Und wie schwer war die Kussszene zwischen Euch beiden?
Paula ist schon sehr hübsch und obwohl ich nicht in sie verliebt bin, finde ich sie sehr nett. Wegen der Kussszene haben wir offen geredet. Wir haben vorher verabredet wie wir die Sache anpacken wollen, wie weit wir gehen. Außerdem haben wir die ganze Szene sehr oft geprobt - ohne den Kuss. Und beim Dreh ging dann alles automatisch. Es war also kein Problem.
Kannst Du Dich mit Henrik identifizieren oder bist Du privat ein völlig anderer Typ?
Henrik hat Probleme mit Mädchen. Er hat halt einfach keine Erfahrung und das ist ein Riesenproblem für ihn. Denn dann erwischt ihn seine erste große Liebe knallhart. Da steht er natürlich unter zusätzlichem Druck. Von den Rollen, die ich bisher gespielt habe, kann ich mich mit Henrik am besten identifizieren und mit meiner Figur aus DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER am wenigsten. Ich bin eben kein Mathe- und Physik-Freak.
Welche Tipps würdest Du Henrik für den Umgang mit Valerie geben?
Du machst Dir viel zu viele Gedanken! Wenn Du mit ihr zusammen bist, dann bleib locker und lass die Sache doch laufen. Sei einfach so wie Du bist, dann wird das schon klappen.
Leichter gesagt als getan.
(lacht) Wenn ich verliebt bin, dann geht es mir ähnlich wie Henrik. Man ist völlig auf das Mädchen fixiert. Es ist einem nur diese Person wichtig und man möchte alle Zeit mit ihr verbringen. Und wenn man dann endlich mit ihr zusammen ist, dann denkt man sich: Oh Gott, hab ich jetzt was Falsches gesagt? Hab ich mich komisch bewegt? Kam ich lässig genug rüber?
Interview Paula Schramm
… besucht die zehnte Klasse, hat eine Drei in Französisch. Und „ist unheimlich stolz“ auf diese Note.
Was gefällt denn Valerie in Deinen Augen an dem coolen, aber ziemlich arroganten Mathieu?
Na, den findet sie toll! Der ist ja auch unheimlich beliebt bei allen anderen, steht oft im Mittelpunkt. Das wirkt natürlich auf Mädchen. So wie bei Valerie selbst auch. Die mag ja auch jeder. Außerdem sind die Beiden schon im Jahr davor zusammen gekommen. Als sie jetzt zurückkehrt, ist von vornherein klar, dass sie auch wieder mit Mathieu zusammen ist. Aber sie denkt sich nie: Wow, das ist der Traumtyp fürs Leben.
Und was denkt sie über Henrik?
Valerie ist definitiv von Anfang an interessiert an Henrik! Aber sie ist keine, die einen Jungen kennen lernt und dann gleich mit ihm in die Kiste springt. Sie findet ihn schon klasse und möchte ihn näher kennen lernen. Aber erst mal auf einer anderen Ebene, weil sie ja mit Mathieu zusammen ist. Weil sie Henrik noch nicht lange genug kennt, kann sie ja nicht wissen, dass er der Richtige ist. Aber dann ist sie von Mathieu enttäuscht und Henrik wird noch interessanter.
Woran erkennt man denn, Deiner Meinung nach, „richtige Verliebtheit“?
Oh, da habe ich während der Dreharbeiten in Frankreich mal eine ganze Nacht mit Lenny Bertzbach darüber philosophiert.
Und?
Wir sind zu keinem Ergebnis gekommen. Aber wenn es soweit ist, dann werde ich sicher unterscheiden können, ob ich einen Jungen einfach nur anhimmele und ihn interessant finde oder ob ich tatsächlich in ihn verliebt bin. Das merkt man, da bin ich mir sicher!
Wäre denn einer wie Henrik Dein Typ?
Henrik ist total niedlich, total gut! Er hat unheimlich viel Charme und ist extrem cool, obwohl er sich dessen gar nicht bewusst ist. Als er zum Beispiel einsieht, dass das was er mit Charlotte getan hat, gegenüber Valerie ziemlich gemein war. Das ist irgendwie cool und süß zugleich.
Du hast Dich ja sehr genau in Deine und auch in die anderen Figuren eingearbeitet…
… das ging automatisch, weil der Christian uns sehr lange jede Szene erklärt hat. Ich habe noch keinen Regisseur gehabt, der das so intensiv getan hat. Christian hat sich sehr viel Mühe gegeben, uns ganz genau zu beschreiben wie Valerie oder Henrik sich in einer Szene fühlen. Er hat uns vorher gesagt, ob sie verletzt, enttäuscht oder sonst etwas sind und warum sie deshalb dieses oder jenes sagen. Ich kann zwar auch so ganz gut vor der Kamera Emotionen erzeugen, aber mit dieser Unterstützung ging es natürlich noch viel besser. Dafür waren wir Christian auch echt dankbar.
Interview Lennard Bertzbach
… steht in Französisch auf einer glatten Drei. Weil französische Nasale aber nicht seine Stärke sind, verständigte er sich am Set lieber auf Englisch.
Henrik und Johannes sind ein seltsames Paar. Was zeichnet ihre Freundschaft aus?
Sie sind grundverschieden, verstehen sich aber trotzdem hervorragend - auf der nonverbalen Ebene. Beide reden regelmäßig total aneinander vorbei. Aber am Ende der Konversation weiß jeder von Beiden was der Andere gemeint hat. Deshalb sind sie beste Freunde. Ist doch klar, oder (lacht)?
Und wie habt Ihr Euch mit den Schauspielkollegen am Set verstanden?
Außer François hatte jeder Verständigungsprobleme mit den Franzosen. Und wir konnten François nicht andauernd als Dolmetscher missbrauchen. Die französischen Jungs und Mädchen waren trotzdem alle total nett. Aber es war einfacher sich mit den deutschen Mädchen zu unterhalten. Sonst hätten sich sicher noch ganz andere Beziehungen oder Freundschaften entwickelt, schade eigentlich. Die Kommunikationsprobleme führten dazu, dass doch eher die Deutschen und die Franzosen separat etwas miteinander unternommen haben.
Was unterscheidet denn diesen von anderen Teenie-Liebesfilmen?
In FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER wird wirkliche Liebe ernst genommen. In anderen Filmen entsteht die Komik oft aus peinlichen Momenten. Aber in unserem Film wird die Liebe nicht verarscht. Das finde ich sehr schön.
Wie stehst Du zur Liebe? Warst Du schon einmal so richtig verliebt?
Ja, in der fünften Klasse. Aber egal wie lange das her ist: Es war das intensivste Gefühl, dass ich je erlebt habe. Ich hatte auch inzwischen nicht viele Freundinnen. Es ist mir nämlich sehr wichtig, dass man denjenigen, mit dem man zusammen ist, auch wirklich liebt. Einfach nur eine Affäre zu haben, um Sex ausprobieren zu können, finde ich total daneben.
Mit FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER wird die Zahl Deiner Fans noch größer werden. Strebst Du auch langfristig eine Karriere vor der Kamera an?
Meine Musik ist mir wesentlich wichtiger als die Schauspielerei. Deshalb habe ich ja zusätzlich zum Schlagzeug angefangen, Klavier zu spielen. Ich konzentriere mich aber auf Jazz, spiele keine Klassik. Ich hatte mit meinen beiden Filmen, die ich gedreht habe, zwei gute Projekte, das war Glück. Jetzt mache ich erstmal 2007 Abitur und dann sehe ich weiter. Ich würde nach dem Schulabschluss gerne ein paar Monate ins Ausland gehen, vielleicht nach Neuseeland.
DIE BESETZUNG
François Göske ist Henrik
Frech, pfiffig - und romantisch. Seine schüchterne Unsicherheit gegenüber Mädchen kompensiert er durch Großspurigkeit. Dadurch tappt er von einem Fettnäpfchen ins nächste. Ihm fehlt der Mut, zu sich und seinen Gefühlen zu stehen.
Paula Schramm ist Valerie
Aufgeweckt, charmant, bezaubernd; ohne eine Spur von Arroganz. Das einzig Konservative an ihr sind ihre Vorstellungen von Beziehungen: Sie flirtet gerne, würde aber nie den ersten Schritt machen. Sie ist nicht leicht zu haben. Schüchterne Jungen haben es schwer bei ihr.
Lennard Bertzbach ist Johannes
Henriks bester Kumpel. Hochbegabt, intellektuell, Organisationsgenie. Er sieht Henriks Liebesdinge aus wissenschaftlich-rationaler Perspektive und sie reden grundsätzlich aneinander vorbei. Aber irgendwie hilft er dann doch immer.
Christian Tramitz ist Nouvelleville
Nouvelleville liebt es seine Schüler im Französischunterricht, besonders Henrik, zum Schwitzen zu bringen. In Fragen der französischen Grammatik ist Nouvelleville gnadenlos.
DER STAB
Christian Ditter(Regisseur)
Der Regisseur und Drehbuchautor Christian Ditter wurde 1977 in Gießen geboren und verbrachte seine Jugend in Gütersloh. Nach seinem Abitur absolvierte er diverse Praktika bei Filmproduktionen und drehte eigene Kurzfilme, bis er sich 1998 erfolgreich an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München bewarb. Christian Ditters erster HFF Kurzfilm „Verzaubert“ gewann Preise bei zahlreichen nationalen wie internationalen Filmfestivals. Auch sein Kurzfilm „Grounded“ lief erfolgreich auf Festivals im In- und Ausland. Erste Berufserfahrung konnte er während seiner Semesterferien als Regisseur für die erfolgreiche RTL-Comedy-Serie „Schulmädchen“ sammeln.
„Französisch für Anfänger“ ist Christian Ditters Debütfilm und zugleich sein Abschlussfilm an der HFF München.
NEOS Film - Christoph Menardi(Produktion)
Produzent Christoph Menardi und die Gesellschafter Frank Siegmund und Torben Struck betreuen FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER für die NEOS Film. Die junge Filmfirma NEOS Film wurde im Jahr 2000 in München von den sieben Filmschaffenden Andreas Atzwanger, Kai Hauptmann, Christoph Menardi, Philipp Schall, Frank Siegmund, Torben Struck und Fabian Wagner gegründet. Alle bewegen sich seit einigen Jahren im Bereich der Film-, TV- und Medienproduktion und verfügen über unterschiedliche, fachbezogene Hochschulausbildungen. NEOS Film kann heute auf ein vielfältiges Portfolio aus Kino- und Fernsehwerbungen, Dokumentationen, zahlreichen prämierten Kurzfilmen und einem programmfüllenden Spielfilm blicken. Im August 2004 erhielt NEOS Film das Stipendium für Nachwuchsproduzenten der Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmrechten (VGF). Seitdem hat das Unternehmen ihren Sitz im Bayerischen Filmzentrum.
Derzeit sind bei NEOS Film mehrere Langspielfilmprojekte in Entwicklung, die 2006 und 2007 realisiert werden sollen. Aktuelle Projekte sind unter anderem die Independent-Verfilmung des österreichischen Kultromans „Caretta, Caretta“ von Paulus Hochgatterer sowie die FFF geförderte schwarze Komödie „Abendgesang“.
RAT PACK FILM - Christian Becker, Anita Schneider(Co-Produzenten)
Christian Becker gründete nach seinem Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) die INDIGO Filmproduktion GmbH und die BECKER & HÄBERLE Filmproduktion GmbH. Unter F.A.M.E. Film & Music Entertainment AG führten Christian Becker und Thomas Häberle ihre Firmen mit Curt Cress (Artforce Musikverlage) sowie Michael Bischoff (mb Medienvertriebs GmbH) zusammen und brachten diese AG im August 2000 an den Neuen Markt Frankfurt. Anschließend wurde vom alten INDIGO-Team mit Anita Schneider im Winter 2001 die RAT PACK FILMPRODUKTION GmbH zusammen mit der CONSTANTIN FILM AG gegründet. Das Team der RAT PACK produzierte unter der INDIGO Filmproduktion und der BECKER & HÄBERLE Filmproduktion in den letzten Jahren 14 Kino- und TV-Spielfilme wie u.a. BANG BOOM BANG, KANAK ATTACK, WAS NICHT PASST WIRD PASSEND GEMACHT, 7 DAYS TO LIVE, „Ratten“ oder „Das Phantom“, die unter anderem mit Preisen wie dem VFF Produzenten Preis/ Bayerischer Filmpreis, dem renommierten Grimme-Preis, dem Cinema-Jupiter und dem 3Sat Zuschauer-Preis mehrfach ausgezeichnet wurden.
Gerade abgeschlossen wurde die Verfilmung der bekannten Hörspielreihe von Eberhard Alexander-Burgh: HUI BUH DAS SCHLOSSGESPENST (Regie: Sebastian Niemann) mit Michael ’Bully’ Herbig, Christoph Maria Herbst, Elenie Salvo-Gonzalez, Hans Clarin, Wolfgang Völz, Rick Kavanian und Heike Makatsch sowie die TV-Spielfilme „Ich bin ein Berliner“ (Regie: Franziska Meyer Price) und „Vollgas – Gebremst wird später“ (Regie: Lars Montag). Weitere ausgewählte RAT PACK-Produktionen sind die Kinokomödie DER WIXXER (2004), deren Fortsetzung NEUES VOM WIXXER gerade produziert und von Constantin Film in die Kinos gebracht wird. Auch für die TV-Event-Produktionen „Das Blut der Templer“, „Das Jesus Video“ sowie „Die ProSieben Märchenstunde“ und die Telenovela „Lotta in love“ zeichnet die Rat Pack Filmproduktion verantwortlich.
HECTOR FILMS – Julien Auger-Ottavi Marc-André BrunetGérard Despouy, (Co-Produzenten)
Die Produktionsfirma HECTOR Films wurde von zwei international erfahrenen Produzenten, Gérard Despouy und Marc-André Brunet, und dem jungen Absolventen der deutsch-französichen Materclass Julien Auger-Ottavi neu gegründet. Sie haben sich zusammen getan, um die Entwicklung des Europäischen Kinos voran zu treiben. Gérard Despouy produzierte über vierzig TV Produktionen und einige Kinofilme wie etwas von Edna Politi „Wie das Meer und seine Wellen“, der 1980 im Rahmen der Berlinale zu sehen war und in Zusammenarbeit mit dem ZDF entstand. Marc-André Brunet sammelte Erfahrungen bei Produktionen in den verschiedensten Ländern. Er begann in England bei Enigma und ging dann in die Vereinigten Staaten und produzierte für Columbia. Nach der Produktion einiger Kinofilme kam er zurück nach Europa, um in Deutschland zu arbeiten. Acht Jahre lang produzierte er für Colonia Media Kino- und TV Produktionen wie „Antonia“ und „Vollgas“. Für Julien Auger-Ottavi ist „Französisch für Anfänger“ es nach einigen Kurzfilmen die erste Spielfilmproduktion.
93 Min
Henrik (FRANÇOIS GÖSKE) findet Frankreich uncool. Allen voran seinen affektierten Französischlehrer Monsieur Nouvelleville (CHRISTIAN TRAMITZ), der ihn ständig schikaniert. Als Henrik jedoch Valerie (PAULA SCHRAMM) kennen lernt, trifft es ihn mitten ins Herz. Er ist so verliebt, dass er in ihrer Nähe kaum einen Ton rausbringt. Als wäre das nicht schon peinlich genug, outet sich Henrik auch noch als Frankreichgegner. Nichts ahnend, dass Valerie Halbfranzösin ist! Quel malheur! Die Chancen auf ein Date liegen plötzlich unter Null. Wäre da nicht das deutsch-französische Austauschprogramm ... Kurze Zeit später sitzt Henrik mit seinem besten Kumpel Johannes (LENNARD BERTZBACH), Valerie und einer gewöhnungsbedürftigen Truppe von Chanson-trällernden und gitarrespielenden Strebern zusammen im Bus nach Frankreich. Dort angekommen lässt sich Henrik sehr schnell vom Savoir-vivre anstecken: Wilde Partys, eine verrückte Gastfamilie, nächtliche Ausflüge, das Auf und Ab der ersten großen Liebe und vor allem seine Unkenntnis der französischen Sprache machen für Henrik aus dem anfangs eher ungewollten Ferienaufenthalt einen unvergesslichen Sommer.
NOTIZ
Mit den beiden Hauptdarstellern François Göske („Das Fliegende Klassenzimmer“, „Bergkristall“) und Paula Schramm („Schloss Einstein“) konnte der junge Regisseur und Drehbuchautor Christian Ditter zwei erstklassige Nachwuchsschauspieler gewinnen, die das Lebensgefühl der ersten Liebe mit ungewolltem Witz aufrichtig vermitteln können. Erinnerungen an weiche Knie, Herzrasen und Flugzeuge im Bauch werden sofort wieder wach. In den Nebenrollen überzeugen Lennard Bertzbach („Die Wilden Kerle 2“) und Christian Tramitz („Der Schuh des Manitu“, „(T)Raumschiff Surprise - Periode 1“). FRANZÖSISCH FÜR ANFÄNGER ist ein erfrischender Gute-Laune-Film über Freundschaft, erste Liebe und Eifersucht. Nicht nur Jugendliche wird die Mischung aus Culture-Clash und Liebesgeschichte begeistern.
INHALT
„Mit 20 Chansons trällernden Hippies in einem Bus? Vergiss es!“ (Johannes)
Vive la France, l’amour… und überhaupt! Vom Französischunterricht und seinem schikanösen Lehrer Nouvelleville (CHRISTIAN TRAMITZ) hält Henrik (FRANÇOIS GÖSKE) gar nichts, von seiner Schulkameradin Valerie (PAULA SCHRAMM) umso mehr. Dumm nur, dass er ihr gegenüber kaum ein Wort herausbringt und bei ihrem ersten ernsthaften Gespräch ausgerechnet mit seiner Frankreich-Abneigung kokettiert: Denn Valerie ist Halbfranzösin. Um die Situation zu retten, spielt Henrik ab jetzt den Frankophilen, gibt sich als intimer Kenner der Jules-Verne-Originaltexte aus und geht mit seinem Kumpel Johannes (LENNARD BERTZBACH) zum Vortreffen des Frankreichaustausches der Schule, das von Valerie mit organisiert wird.