Guns Akimbo: Filmkritik
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Guns Akimbo: Filmkritik

Bild von Nils Zehnder
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Kreuzt man John Wick und Kingsman, so dürfte man in etwa beim neusten Film von Jason Lei Howden ankommen. Dessen neuster Film „Guns Akimbo“ mit „Harry Potter“-Darsteller Daniel Radcliff spaltet die Meinungen der Zuschauer.

In „Guns Akimbo“ spielt Daniel Radcliff den Programmierer Miles. Eigentlich will er eines Abends betrunken nur die Trolle einer Webshow aufs Korn nehmen. Diese Webshow ist Skizzm. Dabei treten Personen in realen Kämpfen gegeneinander mit Schusswaffen an und bekämpfen sich bis auf den Tod. Doch die Belustigung nach Feierabend verwandelt sich schnell in realen Irrsinn. Denn durch die aufhetzenden Kommentare gerät er ins Visier des Skizzm-Masterminds Riktor (Ned Dennehy). Mit einem Prügeltrupp an seiner Seite, verschafft er sich noch am gleichen Abend Zugang zu Miles‘ Wohnung und entführt ihn. Wieder bei Bewusstsein findet sich Miles mit zwei Pistolen an die Hände geschraubt wieder. Um diese wieder lebendig loszuwerden, gilt es die große Skizzm-Bekanntheit Nix (Samara Weaving) zu erledigen.

Nach einer kurzen Charaktervorstellung widmet sich „Guns Akimbo“ direkt dem Kern des Filmes - Action. Howden inszeniert seine Action sehr stilisiert und einzigartig. Von Bullettime, schnellen Schnitten a la Michael Bay, Glitch-Effekten und blau rotem Neonlicht ist alles dabei. Die Gewalt wirkt dabei, trotz des FSK 16, stets distanziert und wie in einem Shooter - nur ohne Respawn. Bei der Geschichte geht man dabei sehr klassische Wege. Miles ist der unbeholfene Spieleentwickler, der sich irgendwie zurechtfinden muss. Im Endeffekt ist auch dieser Film eine simple Zero to Hero Geschichte. Das kann zwar stören, aber vielleicht auch zunehmend unterhalten. Der Plot ist zwar nicht innovativ und manche Dialoge wirken zu gewollt doch Howdens Film weiß zu unterhalten.

Die Geschichte wirkt an vielen Ecken schon so drüber, dass man sich fragen muss, ob man es hier nicht viel eher mit einer Parodie auf jegliche Actionfilme zutun hat. Wirklich gefährlich wirken die Antagonisten jedenfalls nicht. Viel eher ist es eine Aufmachung aus einem „Actionfilme für Dummies“-Buch. Das kann, wie man an einigen Kritiken ablesen kann, negativ aufstoßen. Allerdings kann man den Film auch als reines Actiongewitter mit Gag-Einlagen und einer ordentlichen Portion Eigenhumor verstehen.

Der Humor und die viel kritisierten Spielereferenzen sind oft drüber, tragen allerdings gleichzeitig zur Einzigartigkeit des Filmes bei. Kaum ein Actionfilm wirkt so anders als typische Genrevertreter. Gerade nach Netflix‘ großen Action-Fehltritt mit „6 Underground“ kann „Guns Akimbo“ eine willkommene Ablenkung sein.

Fazit:

Schlussendlich ist es schwer „Guns Akimbo“ zu verallgemeinern. Einen wohl sehr guten Eindruck des Filmes kann dabei schon der Trailer liefern. Das Setting, der Humor und die Geschichte bleiben sich über die gesamte Zeit sehr treu. Wer den Trailer nicht mochte, der wird mit dem Film mit Sicherheit keine Überraschung bekommen - geschweige denn einen Plottwist. Für etwas abgedrehte, sehr stilisierte Action lohnen sich die gut 90 Minuten allerdings in jedem Fall.

„Guns Akimbo" kommt ab dem 25. Juni 2020 in die deutschen Kinos. Im Player haben wir für euch den Trailer zum Film:

AltersempfehlungAb 12
Gesprächswert55%

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