Seit jeher folgen Horrorfilme einer festgelegten Formel: Naive Teens bringen sich an einem gefährlichen Ort in eine missliche Lage und werden von einem blutrünstigen Fantasiewesen gnadenlos niedergemetzelt. Einige Filmemacher stellten sich diesem Einmaleins der Horrorwelt jedoch entgegen, verpassten dem Genre mitsamt ihrer einzigartigen Ideen eine bisher unbekannte Facette und präsentierten eine vollkommen neue Art des Gruselns!
Auch UNKNOWN USER versteift sich nicht auf die festgefahrenen Prinzipien des Horrorfilms, sondern transferiert diese in die Facebook-, Instagram- und Skype-Welt, in der sich nicht nur Horrorfans tagtäglich tummeln. Zum Kinostart des Social-Media-Thrillers am 16. Juli 2015 wollen wir uns diesen und andere innovative Horrorperlen der Filmgeschichte deshalb näher anschauen:
Cube (1997)
Ein Mann erwacht inmitten eines rätselhaften, würfelförmigen Raumes. Geheimnisvolle Luken an jeder Wand des Zimmers präsentieren sich als mögliche Fluchtmöglichkeiten. Das Voranschreiten in den nächsten Raum wird allerdings gnadenlos bestraft: Ein unachtsamer Schritt und schon wird der Mann von einem kaum sichtbaren Gitternetz unliebsam ins Jenseits befördert. Damit ist der mit tödlichen Fallen gespickte Hindernislauf jedoch noch nicht vollendet. Denn einige Minuten später erwachen bereits sechs weitere Leute im tödlichen Würfellabyrinth...
Mit seinem Leinwanddebüt machte sich Regisseur Vincenzo Natali in der Horrorwelt einen Namen und servierte Horror-Freunden eine grandiose Mischung aus blutigen Fallen und optischer Opulenz, die Cube eine einzigartige Note verleihen. So durfte der Film nicht nur als kommerzieller Erfolg verbucht werden, sondern erreichte in den Folgejahren zudem einen regelrechten Kultstatus.
Blair Witch Project (1999)
[Trailer zu BWP starten] Drei Studenten verschwinden inmitten der dichten Wälder eines kleinen Städtchens in Maryland. Tage später werden ihre Aufnahmen gefunden, die die drei für eine Dokumentation rund um den geheimnisvollen Blair-Witch-Kult und düstere Hexen angefertigt hatten. Doch was als scheinbar harmloses Studienprojekt beginnt, verwandelt sich binnen kürzester Zeit in einen Kampf auf Leben und Tod, bei dem die Bedrohung an jeder Ecke lauert…
Blair Witch Project darf man ohne jede Frage als Geburtsstunde des Found Footage-Films bezeichnen. Denn mit der neuen Kameraperspektive eröffneten sich unzählige, erzählerische Möglichkeiten, dank denen beim Zuschauer unglaubliche Ängste geweckt wurden. Immerhin kann man aus der Ich-Perspektive nicht erkennen, was hinter dem eigenen Rücken wartet…
Saw (2004)
[Trailer zu SAW 1 starten] Zwei Männer, ein tödliches Spiel! Adam und Dr. Gordon kennen sich nicht, erwachen jedoch im gleichen Kellerraum, mit einem Bein an ein Rohr gekettet. Schon nach kurzer Zeit erkennen die beiden, dass sie sich inmitten eines Spiels des berühmten Jigsaw-Killers befinden, der seinen Opfern nur durch das Erfüllen erschreckender Bedingungen eine Chance zum Überleben einräumt. So müssen sich Adam und Dr. Gordon das Bein mitsamt einer rostigen Säge entfernen, um den jeweils anderen mit einem Revolver umzubringen und somit zu überleben. Nach anfänglicher Skepsis und Verweigerung kommen jedoch grausame Wahrheiten ans Licht. Und das Spiel beginnt.
Trotz des kleinen Budgets von knapp einer Million konnte Saw die Massen begeistern und das Hundertfache der Produktionskosten einspielen. Kein Wunder: Immerhin kommen Genre-Fans hier dank schockierender Fallen, einem ebenso intelligenten wie auch gefährlichen Killer sowie grandiosen Wendungen vollends auf ihre Kosten.
Der Babadook (2014)
[Trailer zum Babadook starten] Amelia liebt ihren Sohn Samuel. Und sie hasst ihn. Immerhin verstarb ihr geliebter Mann an dem Tag, als er sie zur Entbindung ins Krankenhaus fahren wollte. Das Aufrechterhalten der Muttergefühle wird jedoch noch weiter erschwert: Eines Tages beginnt Samuel nämlich, von einem Monster zu erzählen, das ihn und seine Mutter umbringen möchte. Als Amelia dann auch noch ein unbekanntes Schauermärchen namens Mister Babadook in ihrem Haus findet, beginnt sie, die Gefahr ernst zu nehmen. Leider viel zu spät…
Der Babadook verzichtet auf übertriebene Blutfontänen oder andere Gewaltexzesse und bettet die Horrorgeschichte rund um das geheimnisvolle Gruselwesen lieber in eine glaubhaft gezeichnete Mutter-Sohn-Geschichte ein. Aufgrund der unheilvollen Atmosphäre bleibt man jedoch auch nicht vor etlichen Schock-Momenten verschont – und traut sich anschließend nicht mehr alleine in den dunklen Keller.
Unknown User (2015)
[Trailer zu Unknown User starten] Ein Leben ohne Internet ist kaum mehr vorstellbar. Facebook, Twitter, Instagram, Skype – die sozialen Netzwerke werden immer größer und nehmen immer mehr Platz in unserem Alltag ein. Allerdings besitzt die Social Media-Welt auch Schattenseiten, die vor allem jüngere Nutzer gerne missbrauchen: Lästern fällt online sehr leicht…
In Unknown User müssen sechs Freunde die blutigen Konsequenzen ihres Online-Spotts gegen ihre Mitschülerin Laura Barns tragen, der ein Jahr zuvor tödlich endete. Eines Abends taucht inmitten eines Skype-Gesprächs nämlich ein unbekannter siebter Nutzer auf, der wissen möchte, wer für das Hochladen eines fiesen Videos verantwortlich war. Und für das Rächen von Laura Barns‘ Tod ist dieser Unknown User sogar bereit, selbst über Leichen zu gehen... Erzählt wird der Film komplett aus der Bildschirmperspektive – eine ganz andere Art des Gruselns als gewohnt!
Wenn Facebook, Skype und Co. zur blutigen Todesfalle werden, dann sind Spannung und Horror regelrecht vorprogrammiert. Und wer in den Genuss des innovativen Schockers kommen möchte, der sollte bereits jetzt schon seine Posts für den 16. Juli 2015 vorbereiten. An diesem Tag erscheint UNKNOWN USER nämlich in den deutschen Kinos!